ReferenzenArbeiten und Verwalten | Neubau

Verwaltungs- und Forschungsgebäude Paulinenaue

Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Brandenburg wurde um einen Neubau in reiner Holzbauweise erweitert. ZRS Architekten Ingenieure haben dafür einen scheunenartigen Holzbau mit Satteldach entwickelt, der sich optisch in die Landschaft einfügt und auch die zukünftige Nutzung des Gebäudes berücksichtigt. SIEVEKE war bei diesem Projekt u.a. für die tragende Holzkonstruktion und Decken, tragenden Innenwände in Holztafelbau- und Brettsperrholzbauweise, Fachwerkträger im Dachbereich, tragenden und aussteifenden Holztafelbau-Außenwände, die Holzfassade sowie die Pfosten-Riegel-Fassaden verantwortlich. So konnte letztendlich ein Gebäude für die beispielhafte Verwendung von natürlichen und ressourcensparenden Baumaterialien entwickelt werden.

Das L-förmige Gebäude besteht aus zwei Teilen: Einer großen Werkhalle mit außermittigem Giebel und einem rückwärtigen Verwaltungsgebäude mit klassischem Satteldach. Die einheitliche Fassade aus horizontalen Lärchenhölzern fasst das Gebäude zusammen.

Das gesamte Gebäude wurde in Holzrahmenbauweise mit Holzfasereinblasdämmung und aussteifenden Wandscheiben errichtet. Wo immer möglich, blieb das Holz sichtbar: Die von uns gefertigten Fachwerkbinder der Dachkonstruktion sowie die Brettstapeldecken blieben unverkleidet. Der Treppenhauskern und der Aufzugsschacht bestehen aus massiven Brettsperrholzwänden, die aber aus Gründen des Brandschutzes verkleidet werden mussten. So prägt der Baustoff Holz sowohl die Atmosphäre der Innenräume als auch das Erscheinungsbild von außen. Alle Elemente wurden weitestgehend von uns im Werk vorgefertigt.

Um den Anteil von Stahl zu minimieren sind lediglich die frostsicher gegründeten, lastabtragenden Streifenfundamente als erdberührende Teile in Stahlbeton ausgeführt – selbst die Bodenplatte aus Magerbeton wird als schwimmender Aufbau auf Schaumglasdämmung ohne Stahlbewehrung ausgeführt. Holz speichert CO2 und kann als hochdämmende Konstruktion ausgeführt im Betrieb Energie und Kosten sparen. Durch die Nutzung von Beton für die statisch notwendigen Streifenfundamente und einer Bodenplatte auf Schaumglasschüttung als Gründung wird die Verwendung von fossilen Rohstoffen auf ein Minimum reduziert.

Natürliches, ressourcensparendes Bauen

Bei dem Bau des Verwaltungsgebäudes konnten 350 Tonnen CO2 langfristig in der Holzkonstruktion gebunden werden. Zusätzlich wurden durch den Einsatz von Streifenfundamenten anstelle einer Bodenplatte ca. 140 Tonnen CO2 Ausstoß eingespart.

Optimaler Wärmeschutz

Der erforderliche sommerliche Wärmeschutz wird über außen liegende Raffstores sowie eine zum Teil über Fensterbereiche durchlaufende Fassadenschalung gewährleistet. In Teilbereichen dienen feststehende Blindelemente zur Nachtauskühlung.

Klimafreundliches Konzept

Durch die diffusionsoffene Bauweise werden die Raumluftfeuchte und Innenraumtemperatur gesteuert und es kann weitestgehend auf teure Technik wie Lüftungs- und Klimaanlagen verzichtet werden.

Über den Architekt

ZRS Architekten Ingenieure wurde 2003 gegründet. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl an Dienstleistungen im Bereich Architektur, Tragwerksplanung, Gebäudezertifizierung, Energieberatung, Gutachten, Baustoffentwicklung und -prüfung sowie Forschung und Lehre.

www.zrs.berlin

Adresse

Am Gutshof 7
14461 Paulinenaue

Bauherr

Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB), Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF)

Planer

Ziegert | Roswag | Seiler Architekten Ingenieure
Schlesische Str. 26 | Aufg. A
10997 Berlin

Fotos

Giacomo Morelli